Nach meinem Wettbewerbsdebüt in Schottland im April war am 17.06.2018 der heimische Boden dran. So verschlug es mich zusammen mit meinem Schwiegervater, der wieder als Unterstützung mitgereist war, zu den Highland Games nach Xanten.

Schon auf dem Weg zum Parkplatz kann man auf den leicht tiefer liegenden Ostwall Park schauen, der die Highland Games beheimatet. Ca. 25 Stände, vom Bierwagen mit Guinness, über Haggis-, Whisky- und Fudge-Verkäufer bis hin zu vielen Kleidungs- und Schmuckständen sorgen für eine tolle Stimmung und gute Versorgung.

Ruhr-Piper Björn Frauendienst vor dem ersten Wettbewerb in Xanten 2018ac

Ruhr-Piper Björn Frauendienst vor dem ersten Wettbewerb in Xanten 2018

Die Kernveranstaltungen am Sonntag waren die Highland Games (also immer gut auf fliegenden Baumstämme achten 🙂 ) und der Solowettbewerb für Piper und Drummer. Nach meinen Erfahrungen aus Glasgow war ich mutig und habe mich bei der „Light Music“ (in diesem Fall ein MSR-Set und Slow Air / Jig) einen Grad höher eingestuft als in vergangenen Wettbewerben in Deutschland und bin im Grad 3 angetreten. Auch bin ich erstmals wieder beim Piobaireachd angetreten – der klassischen Dudelsackmusik – allerdings in der einfacheren Variante, bei der man nur die Grundmelodie spielt. Für mehr Anspruch in dieser Kategorie hatte ich (zum Glück) wegen der vielen Auftritte in den letzten Wochen keine Zeit für die Vorbereitung.

Sie lief die Competiton

So unterschiedlich wie die Wettbewerbsarten war auch das Teilnehmerfeld. In der Light Music war der Grad 1 dieses Jahr nicht besetzt, im Grad 2 traten 7 Spieler(innen) an und im Grad 3 waren wir drei Leute. In den darunter liegenden Graden traten 21 Spieler(innen) an. Im Piobaireachd traten 9 Leute in meiner Kategorie an. Einstimmen konnte man sich auf einem Parkstück neben dem Veranstaltungsareal. Der Veranstaltung wohnte deutsche Pünktlichkeit inne und so stand ich pünktlich für die Light Music vor dem schottischen Preisrichter Alvis Kerr und für den Piobaireachd vor der deutschen Top-Spielerin Anna Kummerlöw, die gleichzeitig auch die erste Vorsitze der BAG – dem deutschen Dudelsackverband – ist. Anders als in Glasgow hatte ich die Aufregung halbwegs gut im Griff und so konnte ich gut aufs Parkett, bzw. auf die Wiese, bringen, was ich mir in meinen Proben als Leistungsstand erarbeitet hatte. Es zeigte sich noch einmal, wie unterschiedlich Unterhaltungsauftritte und Wettbewerbsauftritte sind. Denn ich war so im berühmten Tunnel, dass ich nur schemenhaft meine Umgebung wahrgenommen und mich voll auf die Stücke konzentriert habe. Dadurch konnte ich auch gut ausblenden, was um mich herum geschah. Dies war auch notwendig, denn Wettbewerbe im Freien bringen viele Störgeräusche mit sich. Seien es die vielen sich unterhaltenden Menschen um den Wettbewerbsplatz, bellende Hunde oder eine 20-köpfige Pipe Band, die für die Unterhaltung der Gäste plötzlich anfing zu spielen, als ich gerade mitten in meinem Piobaireachd war.

Tolles Ergebnis für mich

Ruhr-Piper Björn Frauendienst glücklich nach drei 2. Plätzen bei den Highland Games in Xanten 2018

Ruhr-Piper Björn Frauendienst glücklich nach drei 2. Plätzen bei den Highland Games in Xanten 2018

Nach dem Wettbewerb war dann Entspannung bei Kaffee, Fish and Chips und etwas Guinness angesagt – ich hatte ja zum Glück einen Fahrer dabei. Am Ende war ich total glücklich: jeweils ein zweiter Platz im Grad 3 und auch ein zweiter Platz im Piobaireachd. Die Veranstaltung hat auf jeden Fall Lust auf mehr gemacht. Leider kollidieren bis auf eine alle noch kommenden Competitions in Deutschland mit bereits gebuchten Auftritten. Aber mal schauen, vielleicht wird es die eine noch 😉 Mit der Teilnahme in Xanten habe ich aber mein Ziel für dieses Jahr erreicht an einer Competition in Schottland und einer in Deutschland teilzunehmen. Als letztes spielerische Ziel bleibt noch das Ablegen einer Dudelsackprüfung in Schottland. Dazu aber später mehr.

Unten könnt ihr übrigens zwei Videomitschnitte meiner Light Music Stücke sehen. Beim Piobaireachd waren die Umgebungsgeräusche leider einfach zu laut, als dass ich euch die Aufnahme antun möchte.

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