Wie lautet die Schottland-Variante des Sprichworts „Eulen nach Athen tragen“? Richtig! Mit Dudelsäcken nach Edinburgh fliegen. 🙂 Was ich dabei erlebt habe, erfahrt ihr in diesem Beitrag.

Lange ist es her, dass ich mit meinem Dudelsack an Board im Flugzeug saß. Die letzten Reisen nach Schottland bestritt ich immer mit dem Schiff. Deshalb war das nie ein Problem. Aber schon in den Jahren 2006 bis 2010 war ich regelmäßig mit dem Flugzeug in Schottland – meist für Dudelsackstunden am College of Piping.

Bei den damaligen Transporten war ich extrem vorsichtig und mit vorauseilenden Gehorsam unterwegs. Der Pipe-Koffer war in meinem Aufgabegepäck, die Pipe selbst hatte ich auseinander gebaut in einen als Handgepäck zugelassenen Rucksack getan. Das hat meine Pipe auch immer gut überstanden, aber so richtig schön ist das trotzdem nie. Der Auseinanderbau kann immer ein paar Veränderungen am Instrument mit sich bringen. So etwas möchte ich natürlich verhindern. Als ich jetzt im April in Glasgow und Edinburgh war, habe ich mir die Beförderungsbedingungen der in Frage kommenden Airlines mal genauer angeschaut und siehe da: Eurowings erlaubt die Mitnahme von Instrumenten als Handgepäck auch dann, wenn sie nicht dem normalen Handgepäckmaß entsprechen. Einzige Voraussetzung: Das Instrument muss in einem Softcase untergebracht sein, das nicht größer als ein Gitarren-Softcase ist. Das trifft auf quasi alle marktüblichen Dudelsackkoffer zu.

Der elektronische Dudelsack, der am Flughafen für Ärger gesorgt hat!

Der elektronische Dudelsack, der am Flughafen für Ärger gesorgt hat!

Dennoch gab es am Flughafen Köln-Bonn doch noch einen kleinen „Spaß“. Die Mitnahme des Koffers war kein Problem, wären da nicht die verdächtig aussehenden Inhalte gewesen. 🙂 Denn was in Schottland beim Rückflug gar kein Problem war, war der Security in Deutschland doch verdächtig. Dabei war es gar nicht primär der Dudelsack, sondern die ebenfalls mitgeführte Deger-Pipe, ein elektronischer Dudelsack, der, wie ich feststellen musste, wohl einer Rohrbombe ähnlich sieht. Denn plötzlich guckten die Security-Leute, die zuvor noch Späße gemacht hatten, böse zu mir rüber und die Chefin der Security kam mit zwei noch böser guckenden Polizeibeamten auf mich zu. Natürlich war dann der Sprengstofftest negativ und ich durfte weiter. Nur spielen musste ich leider nicht – darauf hatte ich mich nach dem ersten Schrecken sogar insgeheim gefreut. 🙂 Aber so ging dann die Reise weiter und führte zu einem tollen Ergebnis bei einem Dudelsackwettbewerb in Schottland, worüber ihr hier mehr lesen könnt.

Wenn ihr übrigens mal sehen wollt, wie Anfang April der Anflug auf Edinburgh mit schneebedeckten Hügel aussah, müsst ihr euch unbedingt mein Video auf YouTube dazu anschauen.

Und falls ihr auch ein paar Flughafengeschichten auf Lager habt, würde ich mich über einen Austausch darüber in den Kommentaren sehr freuen!

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